Rahmling 01 - Blutwaffen by Aderhold Rolf

Rahmling 01 - Blutwaffen by Aderhold Rolf

Autor:Aderhold, Rolf [Aderhold, Rolf]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Wenig später saßen wir in Kärners Wagen und fuhren erneut Richtung Überseehafen. Wir waren diesmal nicht in einer Limousine von BMW unterwegs, aber Kärners feuerroter Audi TT war auch nicht gerade unauffällig.

"Was wollen Sie?", meckerte er. "Es ist zwei Uhr am Dienstagmorgen. Da können wir so viel auffallen, wie wir wollen, einfach, weil niemand da ist, dem wir auffallen könnten. Oumar ist bestimmt schon über alle Berge, und die Polizei hat auch besseres zu tun, als um zwei Uhr morgens Spuren zu sichern. Außerdem haben wir nichts Kriminelles vor. Beruhigen Sie sich also endlich!"

Da er sonst nicht so lange Reden hielt, schien ihm dieses Anliegen wichtig zu sein, also hielt ich die Klappe, zumindest bis zur nächsten Ecke.

"Und wie kommen wir an die Kameras heran?", fragte ich, nachdem wir die Ecke hinter uns hatten. "Die Polizei hat doch bestimmt Ihre Bunkerschlüssel, oder?"

"Es sind zwar nicht meine Bunkerschlüssel, aber natürlich hat sie die Schlüssel. Aber wer sagt eigentlich, dass ich die blöden Kameras holen will?"

"Ich dachte, wir bräuchten, das Material, das die Kameras aufgezeichnet haben ...", wandte ich ein.

"Stimmt", bestätigte Kärner, als wir schließlich in der Nähe des Bunkers anhielten. "Aber die Filme sind nicht in der Kamera. Das war einmal ..." Er gab vor, zu überlegen. "Vor etwa zwanzig Jahren, oder so, schätze ich. Seitdem benutzt man eine andere Methode, um Daten aufzuzeichnen. Man nennt es Festplatte und man benutzt dazu Funksignale. Sie sollten sich einmal darüber informieren, das ist eine echt faszinierende Sache."

Während er noch redete, stieg er aus, und mir blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Statt jedoch gleich die Straße zu überqueren, um zu dem Bunker zu gelangen, machte er sich erst noch an seinem Kofferraum zu schaffen. Nach ein paar Handgriffen förderte er seinen Wagenheber zu tage, den er mir in die Hand drückte.

"Halten Sie mal", meinte er knapp und ich erklärte ihm, dass es nicht sehr weise sei, mir in seiner Gegenwart stumpfe Waffen anzuvertrauen. Er schenkte mir wieder einen diese "Ich bitte Sie!" Blicke, dann machte er sich daran, die Straße zu überqueren. Mit einem verwunderten Blick auf den Wagenheber in meiner Hand trabte ich hinterher.

"Wenn Feldmann den Computer im BMW hatte, können wir gleich wieder gehen", bemerkte ich schließlich, als wir auf der anderen Seite angekommen waren. Ich zeigte auf die Stelle, an der wir am Nachmittag zuvor die Limousine geparkt hatten. "Es sei denn, der BMW hat sich um Mitternacht in einen Opel zurückverwandelt." Ich sah mir die Sache näher an. "In einen rostigen noch dazu. Der hier dürfte etwa Baujahr ’85 sein."

"Vergessen Sie’s", knurrte Kärner und lief am Opel vorbei. "Bestimmt hat die Polizei die Karre abgeschleppt. Sputnik hatte ihn nicht wirklich vorschriftsmäßig geparkt."

Das musste ich zugeben, und schließlich war das ein Problem der Autovermietung, nicht meines. Dann sah ich, dass ein paar Parklücken weiter ein Auto stand, das ich kannte - Feldmanns VW Transporter. Am Nachmittag hatte ich ihn gar nicht beachtet, was wohl verständlich war, aber er bestimmt schon hier gestanden.

"Offenbar waren Sie gestern Nachmittag mehr als einmal hier", stellte ich also fest, nur um etwas gesagt zu haben.



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